Interuni-Juniorseminar im Frühling

Das Interuniversitäre Juniorseminar im Frühling ist ein fünftägiges Ferienseminar mit vier Übernachtungen für Anfänger und Fortgeschrittene in Deutsch.
Viele Studierende, die erst ein oder zwei Jahre Deutsch gelernt haben, nehmen teil, aber auch Studierende im dritten oder vierten Studienjahr, die kurz vor dem Abschluss stehen, und manchmal auch DoktorandInnen und AbsoluventInnen. Sie sind alle herzlich willkommen, denn alle TeilnehmerInnen werden im Sprachunterricht nach ihren Deutschkenntnissen in Gruppen eingeteilt, so dass die TeilnehmerInnen in einer Gruppe in der Regel vergleichbares Deutschniveau haben. Etwa die Hälfte der TeilnehmerInnen landen in der Gruppe mit dem Sprachniveau A1, während die Fortgeschrittenen mit dem Sprachniveau C1 die oberste Gruppe bilden.
Wenn du meinst: „Ich habe an der Universität Deutsch gelernt, aber ich hatte noch keine Gelegenheit, es wirklich anzuwenden!“ oder „Ich habe gerade erst angefangen, Deutsch zu lernen, aber ich möchte es so oft wie möglich sprechen!“ dann ist das Interuniseminar genau das Richtige für dich!
Auch wenn du noch nie im Leben Deutsch gesprochen hast oder noch unsicher bist, ist das kein Problem. Die Atmosphäre des Seminars ist ganz anders als in einer normalen Sprachschule, denn hier treffen sich nur hochmotivierte Studierenden mit vielseitigen Interessen, die extra zum Ferienseminar am Yamanakako-See kommen, um mit Gleichgesinnten intensiv Deutsch zu lernen.

Gruppeneinteilung und der Deutschunterricht

Im Seminar werden die TeilnehmerInnen je nach ihren Deutschkenntnissen in Gruppen von ca. 10 Personen eingeteilt. In diesen Gruppen nehmen sie fünfmal am Gruppenunterricht teil (jede Unterrichtseinheit dauert in der Regel 180 Minuten), der von verschiedenen japanischen und deutschen DozentInnen abgehalten wird.
Im Gruppenunterricht des Interuni-Seminars vergeht die Zeit wesentlich schneller als im universitären Alltag, denn jeder Unterricht ist darauf ausgerichtet, dass die TeilnehmerInnen möglichst aktiv Deutsch sprechen, hören und anwenden, wobei sie nicht, wie oft im DaF-Anfängerunterricht, intellektuell unterfordert werden.
In jeder Gruppe sind deutsche Studierende als PraktikantInnen dabei, die bei der Kommunikation helfen. Jede Unterrichtsstunde ist in sich abgeschlossen und erfordert keine vorherige Vorbereitung.

Abends und in der Freizeit gibt es Freizeitangebote wie Diskussionen auf Deutsch, Spiele, Lieder, Filme und vieles mehr. Außerdem wartet die abendliche Kneipe darauf, dass sich die TeilnehmerInnen unterschiedlichen Alters aus verschiedenen Universitäten in Japan, Deutschland und Korea kennen lernen und neue Freunde finden.

Die interuniversitäre Juniorenseminare finden in der Regel Anfang März statt. Die maximale Teilnehmerzahl beträgt ca. 60 Personen.(Änderungen vorbehalten!)

Rahmenthema in jedem Seminar

Übrigens: Wer von euch hat sich nicht schon einmal gefragt, ob die Lehrmaterialien für Deutsch auf Grundstufe wirklich für Studierende geeignet sind? Es wäre doch schade, wenn die Studierenden nur in den Deutschkursen etwas angeboten bekämen, was intellektuell auch nur dem Sprachniveau von Anfängern entspricht, während sie in den anderen Lehrveranstaltungen mit immer anspruchsvolleren Inhalten konfrontiert werden. Auch wenn man sprachlich noch Anfänger ist, wäre es doch schade, wenn man im Sprachunterricht an der Universität immer wieder mit Alltagsgesprächen beim Einkaufen oder mit deutschen Touristeninformationen beschäftigt wäre. Wenn wir schon eine Fremdsprache lernen, wollen wir auch versuchen, interessante Gespräche mit nicht-japanischen Muttersprachlern zu führen, um über verschiedene Themen im deutsch-japanischen Vergleich, und auch über unsere eigene Gesellschaft nachzudenken.

Deshalb beschränken wir uns im Interuni-Seminar, das sich im März vor allem an Deutschanfänger richtet, nicht auf Alltagskonversation, sondern wählen jedes Jahr ein aktuelles Rahmenthema aus und bieten die Gelegenheit, Deutsch zu lernen und dabei über das Thema nachzudenken und gemeinsam zu diskutieren, wobei wir immer versuchen, Japan und Deutschland kontrastiv zu vergleichen.
Für manche TeilnehmerInnen, die erst ein oder zwei Jahre Deutsch gelernt haben, mag es vielleicht als eine Hürde erscheinen, eine Präsentation auf Deutsch zu halten. Wenn sie es aber im Interunis-Seminar versuchen, werden sie überrascht sein, was sie alles können! Durch die Erfahrung in kurzer Zeit, gemeinsam mit vielen anderen an einem Thema zu arbeiten und eine Präsentation auf Deutsch zu halten, gewinnen sie Sicherheit im Umgang mit der deutschen Sprache als Präsentationsmittel und sind viel motivierter, in Zukunft Deutsch zu lernen. Gerade das ist die Erfahrung vieler ehemaliger INTERUNI-Teilnehmerinnen.
Selbstverständlich bietet euch das Organisationsteam des Seminars die notwendige Unterstützung, wie z.B. die Bereitstellung einer japanisch-deutschen Terminologieliste zum Rahmenthema im Vorfeld oder eine japanisch-deutsche Konsekutivdolmetschung während der Diskussionen und Vorträge. Auch die deutschen Studierenden, die jeder Arbeitsgruppe als PraktikantInnen zugeteilt werden, freuen sich darauf, euch im Unterricht zu unterstützen und mit euch gemeinsam zu präsentieren.

Fernsehbericht über das Seminar 2006

Es ist schon eine ganze Weile her, dass das Interuni-Frühlingsseminar in der NHK-Fernsehsendung für Deutsch vorgestellt wurde. Der damalige Veranstaltungsort, das Shinkashi-Seminarhaus der Dokkyo-Universität in der Präfektur Fukushima, musste inzwischen wegen des großen Tôhoku-Erdbebens geschlossen werden. Die Interuni-Frühlingsseminar wird jedoch nach wie vor in der gleichen Atmosphäre wie damals durchgeführt. (Klicken Sie auf den Link/das Photo!)

・ 「インターウニ紹介」 (2006年3月放送の番組より) 

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