Das Interuniversitäre Sommerseminar ist ein Sommercamp für fortgeschrittene Deutschlerner.
Die Teilnehmer sind unterschiedlich: Es sind hauptsächlich Studierende ab dem dritten Studienjahr, aber auch Doktoranden und Berufstätige, die bereits sehr gut Deutsch können. Oft nehmen auch Schüler teil, die Deutsch lernen bzw. in Deutschland aufgewachsen sind. Unter allen Teilnehmern immer gemeinsam ist, dass sie alle höchst motiviert sind.
Da es im Alltag in Japan kaum Gelegenheiten gibt, Deutsch zu verwenden und anspruchsvolle Diskussionen zu führen, bietet das Seminar eine gute Möglichkeit, die Sprache anzuwenden. Beim Interuni können sie ihre Deutschkenntnisse mit ihren intellektuellen Interessen kombinieren und versuchen, interdisziplinär und interkulturell auf Deutsch zu diskutieren – und zwar mit viel Spaß in einer interuniversitären Zusammensetzung, wo man viele neue Freunde kennen lernt.
Das Interuniversitäre Sommerseminar fand viele Jahre lang am Norenjiko-See in der Präfektur Nagano statt, seit 2012 jedoch am Yamanakako-See. Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des Interuni-Seminars fand im Sommer 2019 ein Jubiläumsseminar mit zahlreichen Gaststudierenden aus Südkorea statt. Wir bedanken uns herzlich beim Goethe-Institut Seoul und Tokio für die Unterstützung, die dieses besondere Seminar ermöglichte. Aufgrund der Corona-Pandemie musste das für 2020 geplante Seminar leider ausgesetzt werden. Nach fünfjähriger Pause rufen wir 2025 das Seminar wieder ins Leben und wollen sehen, ob das bewährte Konzept noch aufgeht.




In unserem Sommerseminar diskutieren wir in deutscher Sprache über ein bestimmtes Rahmenthema. Wer schon einmal in Deutschland studiert hat, kennt sicherlich die freien Diskussionen in deutschen Seminaren. Das Sommerseminar besteht aus Gruppenarbeiten, in deren Mittelpunkt Diskussionen im Stil deutscher Hauptseminare stehen. Das Seminar richtet sich sowohl an diejenigen, die bereits solche Erfahrungen gemacht haben, als auch an diejenigen, die ein Studium in Deutschland anstreben. Im Gegensatz zu unserem Juniorenseminar im Frühling, das hauptsächlich aus Sprachunterricht besteht, werden im Sommerseminar themenbezogene Texte auf Deutsch vor Beginn des Seminars verteilt, die als gemeinsame Grundlage dienen. Auf diese Texte soll sich jeder Teilnehmer vorbereiten. Zunächst diskutieren wir in kleinen Gruppen. Anschließend werden die Ergebnisse der Gruppenarbeit im Plenum in Form eines Thesenpapiers mit wesentlichen Fragen präsentiert. Über diese Fragen wird dann im Plenum weiter diskutiert. In der zweiten Hälfte des Seminars bereiten die Teilnehmer in neuen Gruppen Präsentation vor, die ihren eigenen Interessen entsprechen, die dann am letzten Tag gezeigt und zur weiteren Diskussion gestellt wird.
Das Rahmenthema des Seminars wird jedes Jahr so ausgewählt, dass es nicht zu sehr auf bestimmte Fachgebiete ausgerichtet ist, sondern für Japan und Deutschland aktuell ist und sich für eine interdisziplinäre/-kulturelle Diskussion eignet. Es geht nicht darum, zu einer bestimmten Schlussthese zu gelangen, sondern vielmehr darum, dass die Teilnehmer selbst über verschiedene Probleme nachdenken und sich dadurch weiter bilden. Da nicht alle Teilnehmer über gleich gute Deutschkenntnisse verfügen, ist es üblich, dass sie sich gegenseitig helfen und gemeinsam auf die Arbeit in Gruppen und im Plenum vorbereiten. Bei schwierigen Diskussionen helfen die Dozenten, erfahrene Teilnehmer und deutsche Praktikanten mit deutschen Ausdrücken, Übersetzungen ins Japanische und thematischen Erläuterungen. Das fünftägige Seminar findet jedes Jahr im Sommer mit ca. 20 bis max. 30 Teilnehmern statt.
